Funktion
Die Glühkerze findet sich ausschließlich beim Dieselmotor. Der Dieselmotor zündet sein Luft-Treibstoff Gemisch nicht durch eine Zündkerze wie beim Ottomotor, sondern durch die Temperatur, die einerseits bei der Komprimierung des Luft-Treibstoffgemisches entsteht und andererseits der bestehenden Wärme des Motors an sich.
Aus diesem Grund wird der Diesel auch „Selbstzünder“ oder auch „Kompressionszünder“ genannt. Jedoch besteht beim Starten in der Phase des sogenannten Kaltlaufes das Problem, dass der Motor noch nicht warm ist. Der Dieselmotor braucht deshalb eine Kaltstarthilfe.
Aus diesem Grunde ragt eine Glühkerze in jeden Brennraum des Motors, um die zur Zündung notwendige Temperatur mittels elektrischer Spannung zu erzeugen. Man kann sich die Glühkerze wie eine sehr heiße elektrische Heizung vorstellen.
In jedem Brennraum (Zylinder) des Dieselmotors befindet sich mindestens eine Glühkerze. Es gibt bei Dieselfahrzeugen deshalb eine Vorglühzeit, die durch eine gelb leuchtende Anzeige in Form einer Wedel im Cockpit angezeigt wird. Erst nach dem Erlöschen dieser Anzeige sollte man den Anlasser betätigen, da es sonst zu einem erhöhten Verschleiß am Motor kommt. Die Glühkerze hat im Betrieb eine Temperatur von 800° bis 1.300° Celsius erreicht.
Fernfahrer nennen dieses Warten während der Vorglühzeit gerne scherzhaft aber auch respektvoll die „Rudolf-Diesel-Gedenksekunde". Nach einiger Zeit, wenn der Motor die notwendige Temperatur erreicht hat, schalten sich die Glühkerzen wieder ab. Dieses Abschalten findet entweder zeit- oder bei moderneren Fahrzeugen temperaturgesteuert ab.
Modernere Fahrzeuge beginnen bereits mit dem Vorglühen, wenn die Zentralverriegelung geöffnet wird, um die Zeit zwischen der Aktivierung des Vorglühens und dem Startvorgang möglichst kurzzuhalten.
ACHTUNG
Defekte Glühkerzen sind für den Motor gefährlich. Bricht die Spitze der Glühkerze und fällt in den Brennraum, dann kann sie den Motor irreparabel beschädigen. Man sollte sie deshalb regelmäßig alle 60.000 Kilometer zu tauschen.
Woran erkennt man einen Defekt
Wenn der Motor sehr schlecht startet und sich dabei sehr stark schüttelt, dann ist dies ein Zeichen, dass der Verschleiß der Glühkerze schon erheblich ist. Bei einer defekten oder nicht voll leistungsfähigen Glühkerze können sich die Abgaswerte deutlich verschlechtern und es kann zu einer starken Rußbildung kommen, die dann den Rußpartikelfilter schädigen kann.
Gibt es einen Defekt oder ist die Leistung einer Glühkerze eingeschränkt, dann zeigen das einige Fahrzeugtypen, indem die Vorglühanzeige blinkt. Fällt eine Glühkerze komplett aus, ist es möglich, dass der Motor gar nicht startet.
Ursache für einen Defekt
Die Glühkerzen sind erheblichen Temperaturen von 800° bis 1.300° Celsius ausgesetzt. Außerdem sind die Drücke in dem Brennraum eines Dieselmotors mit bis zu 130 bar erheblich. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens entspannt sich der Druck bis auf 2 bis 4 bar (1 bar entspricht in etwa dem Luftdruck am Strand oder auch Normalnull genannt).
Zu dieser sehr großen thermischen und mechanischen Belastung kommt die elektrische Belastung hinzu, denn damit diese hohen Temperaturen entstehen können, muss eine erhebliche Stromstärke von 20 bis 40 Ampere durch die Glühkerze fließen.
Kosten für die Instandsetzung
Die Instandsetzungskosten halten sich in Grenzen. Glühkerzen kosten pro Stück zwischen 10,00 und 75,00 Euro. Der Einbau ist in der Regel auch nicht dramatisch, sofern die Glühkerzen gut erreichbar sind.
Der Einbau aller Glühkerzen sollte sich mit 100,00 bis 200,00 Euro in Grenzen halten.
TIPP
Es sollte alle Glühkerzen zeitgleich getauscht werden, denn wenn eine Glühkerze Ihre maximale Leistung verliert oder sogar defekt ist, wird es bei den anderen Glühkerzen sicherlich bald ähnlich sein.