Funktion
Leichtmetallfelgen (auch LM-Felgen oder Alufelgen genannt), werden in der Regel wegen ihres besseren Aussehens geordert. In der Regel sind Leichtmetallfelgen deutlich breiter als die Standard-Serienbereifung des Fahrzeuges auf Stahlfelgen.
Meistens werden Leichtmetallfelgen aus Aluminium gefertigt. Es gibt jedoch auch Modelle, die aus Magnesium gefertigt sind. Andere exotische Materialien sind ebenso möglich.
Häufig werden Leichtmetallfelgen für Sommerbereifung genutzt, während Stahlfelgen gerne für Winterreifen genutzt werden.
Positive Effekte von Leichtmetallfelgen:
- Mit diesen dann breiteren Reifen erkauft man sich neben dem besseren Aussehen auch eine bessere Traktion, da die breiteren Reifen mehr Fläche auf dem Boden einnehmen und dadurch nicht so schnell durchdrehen, als wenn die Reifen schmaler wären.
- Mit Leichtmetallfelgen kann man durch ihre größere Breite auch höhere Kurvengeschwindigkeiten realisieren. Der Grund ist auch hier die größere Kontaktfläche zur Straße, sodass weniger Schlupf entsteht.
- Der Bremsweg kann durch breitere Reifen kürzer werden. Auch hier hat der Vorzug seinen Grund in der größeren Kontaktfläche. Das bedeutet, dass die Verzögerung zunimmt und die Reifen durch die höheren Reibwerte weniger zum Blockieren der Räder neigen.
- Leichtmetallfelgen sind meistens als Aluminium. Dieser Werkstoff ist hochstabil und wiegt 2,75 Gramm / cm³. Im Vergleich dazu wiegt Stahl 8 Gramm / cm³. Allerdings wird dieser Gewichtsvorteil zu einem großen Teil durch die Größe der verwendeten Leichtmetallfelgen wieder zunichtegemacht.
Negative Punkte von Leichtmetallfelgen:
- Da Leichtmetallfelgen meistens für breitere Reifen als die Serienbereifung ausgelegt sind, steigt durch die größere Reifenbreite der dadurch erhöhte Rollwiederstand und somit auch der Kraftstoffverbrauch.
- Breitere Reifen sind anfällig für Spurrillen und Fahrbahnneigungen. Das bedeutet, dass der Geradeauslauf des Fahrzeuges unter einer breiteren Bereifung leidet.
- Leichtmetallfelgen sind anfällig für mechanische Beschädigungen, beispielsweise bei dem Kontakt mit der Bordsteinkante.
- Leichtmetallfelgen können chemisch für Streusalze im Winter anfällig sein und anlaufen.
- Durch einen größeren Durchmesser als die Serienbereifung sinkt die sogenannte Walkmasse der Reifen, da die Reifenflanke dadurch schmaler wird, was Zulasten des Fahrkomforts geht.
- Leichtmetallfelgen sind in der Anschaffung deutlich teurer als Serienbereifung. So können Leichtmetallfelgen von beliebten Anbietern wie BBS oder AMG mehrere tausend Euro pro Stück kosten.
- Die Produktion ist deutlich energieaufwändiger als bei Stahlfelgen. Dadurch hinterlassen Leichtmetallfelgen einen höheren CO2-Fußabdruck.
Woran erkennt man einen Defekt
Einen Defekt an einem Leichtmetallrad erkennt man an Vibrationen des Fahrzeuges während der Fahrt. Wie jede andere Felge auch können sich Leichtmetallfelgen durch Druck verformen, was die Wuchtung verändert. Eine derartige Delle oder Ausbeulung der Felge nennt man Höhenschlag. Diese kann nicht nur zu einer Reifenpanne führen, sie verändert auch das Fahr- und das Laufverhalten des Fahrzeugs negativ.
Ursachen für einen Defekt
Es gibt zwei wesentliche Ursachen für Defekte:
- Mechanische Beschädigungen:
Diese werden meistens durch Fahrfehler verursacht, wenn beispielsweise schnell auf eine Bordsteinkante aufgefahren wird oder die Felge beim parallelen Einparken an der Bordsteinkante entlang schrammt. - Alu-Korrosion:
Obwohl Alufelgen nicht rosten, kann das winterliche Wetter seine Spuren an der Felge hinterlassen. Der Kontakt mit Feuchtigkeit und Streusalz kann zu Korrosion durch Oxidation führen. Wenn die Alufelgen oxidieren, kann das einen schleichenden Luftverlust im Reifen zur Folge haben.
Kosten für die Instandsetzung
Einige Felgen lassen sich nach mechanischen Beschädigungen, sofern diese nicht zu gravierend sind, instand setzen.
Diese Instandsetzung erfolgt in der Regel durch mehrere verschiedene Schleifvorgänge und eine abschließende Lackierung. Hat die Felge Haarrisse davongetragen ist manchmal auch eine Reparatur möglich, jedoch muss man in einem solchen Fall den wirtschaftlichen Sinn hinterfragen.
Es ist bei Reparaturen immer möglich, dass die Felge deutlich mehr Gewichte für eine Auswuchtung benötigt, was die Gefahr einer großen Unwucht und Beschädigungen am Fahrwerk beim Verlust der Ausgleichsgewichte erhöht.
Eine Felgenreparatur kostet in der Regel zwischen 70,00 und 250,00 Euro je Felge. Bei vielen Leichtmetallfelgen, speziell den mehrteiligen, ist eine Reparatur nicht möglich und die beschädigte Felge muss ausgetauscht werden.
Auch bei Fahrzeugen, die für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt sind, verbietet sich eine Reparatur der Felgen aus Sicherheitsgründen.