Automatikgetriebe
DSG / Easytronic / S-tronic / 7G-tronic / CVT / Multitronic / Soft-Touch / Powershift
Funktion
In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die ersten Automatikgetriebe in den USA entwickelt und von General Motors vorgestellt.
Die USA waren bis Mitte der 1990er Jahre das Mekka für Automatikgetriebe und ab diesem Zeitraum entwickelte sich die Nachfrage in Deutschland enorm. Bei Automatikgetrieben gibt es grundsätzlich zwei Gruppen von Getrieben.
Halbautomatischen Getrieben:
Bei diesen Getrieben muss der Fahrzeugführer nicht mehr kuppeln, jedoch den richtigen Gang einlegen. Dieses System erkannte an dem Druck, der an den Schalthebel ausgeübt wurde, dass ein Schaltvorgang eingeleitet werden sollte. Zu Beginn der Getriebetechnik waren solche Getriebe sinnvoll, da so das Zwischengas und das damals noch kraftaufwändige Kuppeln entfiel. Der letzte Hersteller, der so ein System auf den Markt brachte, war 1997 Mercedes-Benz mit der ersten A-Klasse (Baureihe 168/169) und bei Smart ForTwo mit dem Soft-Tip System. Seitdem wird dieses System nicht mehr angeboten.
Vollautomatische Getriebe:
Diese Getriebe kuppeln nicht nur, wie es bei halbautomatischen Getrieben der Fall ist, sie legen zudem noch den entsprechenden Gang ein. Bei der Bedienung hat sich die US-amerikanische Norm mit den Bezeichnungen P für Parken, R für Reverse (Rückwärtsgang), N für Neutral (Leerlauf) und D für Drive (Fahren) durchgesetzt.
Hierbei gibt es mehrere Systeme
Wandlergetriebe:
Das Wandlergetriebe hat einen relativ schlechten Wirkungsgrad, verbraucht also am meisten Kraftstoff und es gilt nicht als sportlich.
Auf der positiven Seite schaltet dieses System ohne Zugkraftunterbrechung, gilt als komfortabel und sehr zuverlässig. Bekannte Vertreter dieses Systems ist die 7G-tronic bzw. die 9G-tronic von Mercedes-Benz oder die 8-Gang-Automatik vom Hersteller ZF Friedrichshafen, die von BMW eingesetzt wird.
Wandlergetriebe sind gelten als sehr zuverlässig. Defektursachen sind hier meistens mangelnde Wartung oder Fehlbedienung.
Stufenlose Getriebe:
Ein stufenloses Getriebe arbeitet im Prinzip wie ein Getriebe, wie man sie in Motorrollern findet. Eine Gleiskette oder Treibriemen wird über zwei kegelförmige Wellen geführt, wodurch sich das Übersetzungsverhältnis stufenlos verändert. Dieses System hat keine Zugkraftunterbrechung und braucht keinen großen Platz.
Allerdings gibt es für das System wenig Kundenakzeptanz, weil die Geräuschkulisse nicht zum Fahrprofil passt. Bekannte Vertreter sind die Multitronic von Audi oder CVT von Nissan.
Automatisierte Schaltgetriebe:
Ein automatisiertes Schaltgetriebe ist, wie der Name schon sagt, ein normales manuelles Getriebe, was durch Aktuatoren automatisiert ist. Die Kupplung wird geöffnet und ein neuer Gang wird eingelegt. Dadurch entsteht eine Zugkraftunterbrechung, was von dem Fahrer als unangenehm wahrgenommen werden kann. Der Vorteil ist die kleine Bauart des Getriebes und das es sehr effizient ist.
Bekannte Vertreter dieses Getriebes ist das Soft-Touch Getriebe von Smart und die Easytronic von Opel. Leider haben sich diese Systeme als anfällig erwiesen.
Doppelkupplungsgetriebe:
Das Doppelkupplungsgetriebe ist auch ein automatisiertes Schaltgetriebe, hat jedoch zwei Kupplungen. Der nächst höhere Gang ist schon eingelegt und läuft mit. Aktuatoren schalten dann sehr schnell (bis zu 40 Millisekunden) die Gänge um. Damit wurden die Nachteile der herkömmlichen automatisierten Schaltgetrieben kompensiert.
Bekannte Vertreter dieses Getriebes sind das DSG von Volkswagen, die S-tronic von Audi, die PDK von Porsche oder das Powerschiftgetriebe von Ford.
Woran erkennt man einen Defekt
Bei automatisierten Schaltgetrieben und Doppelkupplungsgetrieben versagen gerne die Aktuatoren den Dienst. Aber es können auch hierbei elektronische Fehler am Steuergerät auftreten.
Zudem sind verschlissene Kupplungen bei dem System möglich. Meistens sind die Mängel jedoch auf mangelnde Wartungen zurückzuführen, wenn die Besitzer des Fahrzeuges die notwendigen Ölwechsel versäumt haben.
Bei stufenlosen Getrieben gibt es gerne Probleme mit den Übertragungsketten oder den Treibriemen. Aber auch hier können Steuergeräte und mangelnde Wartung Fehlerursachen sein.
Fehlbedienung bei einem Automatikgetriebe?
Allen automatischen Getrieben sind zwei Eigenheiten gemein. Sie verzeihen zwei Fehlbedienungen nicht.
Einmal das Schalten in einen Gang, der entgegen der aktuellen Fahrrichtung ist, während das Fahrzeug noch rollt und wenn ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe abgeschleppt wird.
Kosten für die Instandsetzung
Die Kosten sind nicht pauschal zu beziffern. Die Preise für Getriebe sind einfach zu unterschiedlich. Wenn das Getriebe jedoch erneuert werden muss, dann kostet ein derartiges Getriebe meistens einen mittleren vierstelligen Eurobetrag alleine an Materialkosten.
TIPP
Die meisten Getriebe lassen sich reparieren. Eine Reparatur ist deutlich günstiger als sich ein Neuteil einbauen zu lassen. Es gibt in den meisten größeren Städten auf die Reparatur von Getrieben spezialisierte Fachbetriebe, die man leicht finden kann.