Skip to main content

Steuergerät
Black Box



    Wikipedia leer

Funktion

Ein Steuergerät, auch oft fälschlich als Blackbox bezeichnet, kann in einem Fahrzeug die elektronische Steuerung von sehr vielen Bereichen übernehmen und ermöglicht eine präzise und zentrale Steuerung aller für den Betrieb relevanten Funktionen. 

Steuergeräte findet man bei der Motorsteuerung und die Anwendungen der Steuergeräte enden nicht bei den Komfortfunktionen.

In der Regel sind Steuergeräte wartungsfrei und können zumindest in der Theorie nicht kaputtgehen. Die reale Welt sieht jedoch ganz anders aus, da es nicht nur die technische Funktion des Steuergerätes gibt, sondern auch empfindliche Elektronik sowie deren Anschlüsse.

Gibt es im Steuergerät oder in seiner technischen Peripherie Probleme, dann kann das Steuergerät zum Schutz des Fahrzeuges in ein „Notprogramm“ fallen.

ACHTUNG
Unseriöse Autowerkstätten machen sich den Umstand des Notfallprogramms zunutze und reparieren zwar einen vorhanden Schaden, rechnen jedoch mit dem Endverbraucher ein teures Steuergerät ab.


Woran erkennt man einen Defekt

Ein defektes Steuergerät kann entweder zu 100 % funktionieren oder nicht. Es ist auch sehr gut möglich, dass 100 % Ausfall des Steuergerätes zeitlich begrenzt sind.

Auf jeden Fall äußert sich das sich der Ausfall dahingehend, dass das angesteuerte Teil seine Funktion teilweise oder vollständig verliert.


Ursachen für einen Defekt

Die Defekte von Steuergeräten können tatsächlich mehrere Gründe haben.

  • Der häufigste Grund ist der Wassereinbruch. Einige Steuergeräte sitzen an Stellen im Motorraum, wo sich Wasser sammeln kann, wenn zum Beispiel die Wasserabläufe durch Laub oder Dreck verstopft sind. Dort staut sich dann das Wasser und erreicht nach einer gewissen Zeit das Steuergerät. Das Wasser führt dann zu Kurzschlüssen und in der Konsequenz zu Defekten.
  • Ein weiterer Ausfallgrund für Steuergeräte sind Vibrationen und Erschütterungen. Zum einen kann die empfindliche Elektronik im Inneren der Steuergeräte dadurch erschüttert werden. Daraus resultieren dann Brüche an der Steuerplatine oder es entstehen „Kalte Lötstellen“ im Inneren. 
  • An den Kabelanschlüssen zwischen Steuergerät und der restlichen Elektronik können Vibrationen zu Defekten und Kurzschlüssen führen.
  • Wärme ist ein weiterer Grund, warum Steuergeräte ihre Funktion verlieren können. 
  • Steuergeräte sind zwar durch Kunststoff geschützt, aber Kunststoff altert und kann im Laufe der Zeit durch die Wärme spröde und brüchig werden.
  • Auch kann die Wärme mit der damit einher gehenden Materialausdehnung zu Kontaktschwierigkeiten innerhalb des Steuergerätes und an den elektronischen Anschlüssen führen.
  • Steuergeräte können aber auch schlicht und simpel falsch programmiert sein. Entweder vom Werk aus, aber meistens haben sich Tuner an der „Optimierung“ versucht.
  • Ein vermeintlicher Mangel des Steuergerätes kann aber auch ganz andere Ursachen haben, die eigentlich mit dem Steuergerät direkt nicht zu tun haben und dann ein defektes Steuergerät vermuten lassen.

Kosten für die Instandsetzung

Die Kosten für ein neues Steuergerät können überraschend hoch sein.

Die Preise beginnen bei knapp 200,00 Euro, aber Steuergeräte für mehrere tausend Euro sind auch keine Seltenheit.

PRAXISTIPP
Es gibt spezialisierte Anbieter, jenseits der Originalhersteller, die alte Steuergeräte reparieren und diese instandgesetzten Steuergeräte verkaufen. Das spart sehr viel Geld!


Ein kleine Anekdote:

Ich kann mich an einen Sachverhalt sehr deutlich erinnern.  

Ein Käufer monierte bei seinem bei uns gekauften Renault Megane Cabrio, dass die Motorlampe regelmäßig aktiviert wurde.

Unsere mit der Fehlersuche beauftragte Regiewerkstatt und später auch eine Renault-Fachwerkstatt fanden keinen Fehler. Nach dem dritten Aufleuchten erfuhren wir durch den doch inzwischen sehr frustrierten Käufer, dass dieser „Mangel“ immer an dem gleichen Ort auftrat.

Unsere Nachforschungen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post ergaben dann, dass es irgendwo in der Nähe einen CB-Funker geben musste, der mit sehr hohen, nicht zulässigen, Sendeleistungen arbeitete.

Diese Sendeleistungen waren so hoch und in einer Frequenz, dass die Kabel im Fahrzeug einen kleinen Spannungsimpuls induzierte. Dieser kleine Spannungsimpuls erregte den Bordcomputer derart, dass er in diesem Fall immer die Motorkontrollleuchte (MKL) aktivierte. Der Wagen war tatsächlich einwandfrei in Ordnung.

Und die Moral von der Geschichte:
Gerade bei Steuergeräten muss der Ausfall nicht immer am Steuergerät selbst liegen. Auch Kriechströme oder induzierte Spannungen, die eine ganz andere Ursache haben, können in der Konsequenz das Programm des Steuergerätes in den Notlauf zu schicken.


Nach oben