Funktion
Die Bremsflüssigkeit ist eine Hydraulikflüssigkeit, die dazu benutzt wird, dass die Kolben, die im Bremssattel sitzen und auf die Bremsklötze drücken, wenn die Fußbremse aktiviert wird.
Die Bremsflüssigkeit muss hohe Temperaturen vertragen können, denn wenn eine Bremse stark beansprucht wird, entstehen direkt an der Bremse Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius.
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das bedeutet, dass sie Wasser anzieht und sich mit ihm verbindet. Ist der Wasseranteil zu hoch, ist die Bremsflüssigkeit faktisch nicht mehr einsetzbar, ab 3,0 % Wasseranteil ist bei der Bremsflüssigkeit die kritische Grenze erreicht. Bei 3,5 % ist der Siedepunkt erreicht. Der Wasseranteil bei neuer Bremsflüssigkeit hingegen ist fast Null (0,05 %). Damit hat Bremsflüssigkeit einen Siedepunkt von circa 260° Celsius. Bremsflüssigkeit sollte man unbedingt zu den vom Hersteller angegebenen Wechselintervallen wechseln.
Wenn man bemerkt, dass sich die Menge der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter plötzlich stark verringert, dann ist das ein Alarmzeichen und man muss unverzüglich in eine Werkstatt. Entweder ist das System dann irgendwo undicht, oder die Bremsbeläge sind an der Verschleißgrenze. Wenn die Bremsbeläge stark abgenutzt sind, müssen die Kolben in dem Bremssattel weitere Wege arbeiten und damit nimmt der Füllstand im Ausgleichsbehälter ab.
Woran erkennt man einen Defekt
Von dem Moment an, in dem die Bremsflüssigkeit aus einem verschlossenen Behälter in das Auto gefüllt wird, beginnt sie, Luftfeuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Anfangs sind das nur sehr geringe Mengen. Mit der Zeit wird es jedoch immer mehr Wasser, das sich in der Bremsflüssigkeit absetzt.
- Optisch erkennt man die Notwendigkeit eines Wechsels, wenn man sieht, dass sich die im Bremsflüssigkeitsausgleichsbehälter befindliche Bremsflüssigkeit dunkel färbt. Wenn das der Fall ist, dann hat die Bremsflüssigkeit zu viel Wasser aufgenommen.
Ein Ausfall des Bremssystems ist möglich. Aus diesem Grunde sind die Ausgleichsbehälter durchsichtig, dass man, ohne das System zu öffnen erkennt, ob die Farbe eher gelblich oder dunkel ist. Ein Bild des Ausgleichsbehälters der Bremsflüssigkeit ist unten zu sehen. - Wenn man beim Bremsen das Gefühl hat, man würde statt auf das Bremspedal auf einen Gummiball treten oder man merkt einen federnden Widerstand im Bremspedal, dann befindet sich zu viel Wasser im System.
- Das dramatischste Kennzeichen ist der komplette Bremsausfall.
Ursachen für einen Defekt
Es gibt nur einen Grund, warum die Bremsflüssigkeit ausfällt: ein zu hohes Alter mit einem zu hohen Wasserteil im System. Und das liegt an mangelnder Wartung.
Kosten für die Instandsetzung
Freie Werkstätten bieten den Wechsel der Bremsflüssigkeit oft zu Pauschalpreisen an. Zwischen 40,00 € und 99,00 € fallen dabei inklusive der Flüssigkeit an. Die Dauer des Bremsflüssigkeitswechsels beträgt in der Regel rund 30 Minuten.
Teurer wird es, wenn der Füllstand rapide sinkt. Dann sind entweder die Bremsschläuche undicht oder die Bremsbeläge verschlissen.
Bremsausfall. Was nun?
Wenn Sie nicht ausrollen können, wie es auf der Autobahn auf dem Standstreifen möglich wäre, sofort mit maximaler Kraft ohne Rücksicht auf Verluste auf das Bremspedal drücken, einen niedrigen Gang einlegen, um die Motorbremse zu nutzen (achten Sie dabei darauf, dass der Motor nicht überdreht!) und die Handbremse anziehen.