Absatzfinanzierung
Die Absatzfinanzierung ist eine Form der Finanzierung, die darauf abzielt, den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen zu fördern, indem sie Kunden die Möglichkeit bietet, den Kaufpreis in Raten oder über einen bestimmten Finanzierungszeitraum zu zahlen. Dieses Finanzierungsmodell wird oft von Unternehmen genutzt, um den Absatz ihrer Produkte zu steigern und Kunden den Erwerb von teuren Gütern zu erleichtern.
Es ist wichtig zu beachten, dass Absatzfinanzierung nicht dasselbe ist wie eine traditionelle Finanzierung über Kreditkarten. Bei der Absatzfinanzierung wird oft eine spezielle Vereinbarung mit einem Finanzdienstleister getroffen, der die Finanzierung für die Kunden bereitstellt. Die genauen Bedingungen, Raten und Zinsen können je nach Unternehmen und Vereinbarung variieren.
Häufig bestehen die Vermittler oder die Kreditgeber auf eine Absicherung, die bei Arbeitslosigkeit, Tod oder Erwerbsunfähigkeit eintritt. Diese Absicherung ist die sogenannte Restschuldversicherung, abgekürzt RSV.
Der Händler ist in diesem Fall nur der Vermittler, da ein Vertrag zwischen dem Kreditgeber (Bank) und dem Endverbraucher zustande kommt.
Bei einer Absatzfinanzierung hat der Endverbraucher nach der Vertragsunterzeichnung der Finanzierung ab dem Moment der Aushändigung der Finanzierungsunterlagen die gesetzliche Möglichkeit 14 Tage ohne Angabe von Gründen zurückzutreten (Rücktrittsrecht).
Hier sind einige grundlegende Merkmale der Absatzfinanzierung:
Ratenzahlungen: Kunden haben die Möglichkeit, den Gesamtpreis eines Produkts oder einer Dienstleistung in mehreren Raten zu bezahlen, anstatt den Betrag auf einmal zu entrichten.
Kreditvereinbarung: Die Absatzfinanzierung beinhaltet normalerweise eine Kreditvereinbarung zwischen dem Kunden und dem Finanzdienstleister oder dem Unternehmen selbst. Der Kreditgeber gewährt dem Kunden einen Kredit, um den Kauf zu finanzieren.
Zinsen: In vielen Fällen werden Zinsen oder Finanzierungskosten auf den ausstehenden Betrag erhoben. Diese Kosten können in den Ratenzahlungen enthalten sein.
Flexibilität: Die Absatzfinanzierung bietet Kunden finanzielle Flexibilität, da sie hochpreisige Produkte oder Dienstleistungen erwerben können, ohne den gesamten Betrag sofort zahlen zu müssen.
Verkaufsförderung: Unternehmen nutzen die Absatzfinanzierung oft als Verkaufsförderungsmaßnahme, um Kunden anzulocken und den Absatz zu steigern. Besonders bei Produkten wie Elektronik, Möbeln, Autos und anderen teuren Gütern ist dies eine gängige Praxis.
Grundsätzlich handelt es sich bei dem Kaufvertrag und der Finanzierung um unterschiedliche Verträge, jedoch sind es in diesem Fall verbundene Geschäfte. Macht der Endverbraucher von seinem gesetzlich Rücktrittsrecht Gebrauch, dann sind alle Verträge mit dem Händler, die im Zusammenhang mit dem Autoverkauf stehen, damit auch hinfällig. Das betrifft:
- Kaufvertrag des neuen Fahrzeuges an den Käufer
- Kaufvertrag des bisherigen Fahrzeuges des Käufers an den Händler
- Finanzierungsvertrag
- Bestellungen von Zusatzprodukten und Leistungen (Einbauten und Zulassungen)
ACHTUNG!
Wenn das bisherige Fahrzeug jedoch von dem Finanzierenden an einen anderen Käufer als dem Autohändler verkauft wurde, der die Finanzierung vermittelte, dann ist dieser Kaufvertrag davon nicht betroffen und der Vertrag muss erfüllt werden.